Mentoren- und Patenschaftsprogramm - Asyl in Burghausen

Integrationsmentoren und Integrationspaten – Brückenbauer zwischen den Kulturen

Mentoren und Paten sind gemäß Sprachlexikon „Fürsprecher, Förderer, erfahrene Berater“.

Sobald dem Asylantrag stattgegeben wurde, also entweder Asyl, Flüchtlingsschutz, subsidiärer Schutz oder ein Abschiebungsverbot zuerkannt wurde, dürfen/sollen die Asylsuchenden aus den Gemeinschaftsunterkünften oder den dezentralen Wohnungen ausziehen. Familien dürfen bereits nach dem Abschluss des behördlichen Erstverfahrens aus den Gemeinschaftsunterkünften ausziehen.

Nach individueller Vereinbarung begleiteten ehrenamtliche Integrationsmentoren die Teilnehmer in der Zeit danach durch ihr neues Leben, unterstützten durch Hausaufgabenhilfe, unterstützten bei Ämtergängen, klärten Fragen vor Ort zur neuen örtlichen Infrastruktur oder halfen ihnen beim Einstieg für Aktivitäten in der Gemeinde.

Ehrenamt  Integrationsmentor
Integrationsmentoren sind grundsätzlich ehrenamtlich tätig. Sie bringen die Bereitschaft mit, sich bürgerschaftlich für ihre Mitmenschen zu engagieren.

Versicherung 
Die Integrationsmentoren verfügen in der Regel über eine private Haftpflichtversicherung. Grundsätzlich besteht für sie über die Ehrenamtsversicherung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen ein nachrangiger Versicherungsschutz.
Siehe auch www.ehrenamtsversicherung.bayern.de


Die steigende Zahl der Asylbewerber, die in den nächsten Monaten und Jahren in Burghausen leben werden, erfordert eine breite, systematische und ausgewogene Initiative zu ihrer Integration unter Mitwirkung aller Akteure. Wie die Erfahrung aus anderen Städten (insbesondere aus München, siehe Austausch mit Münchner Mentoren) zeigt, können Mentoren- und Patenschaften einen wichtigen Beitrag gerade zur Integration von jungen Migranten (konkret der sogenannten unbegleiteten Minderjährigen), aber auch von Erwachsenen und Familien leisten.

Wir unterscheiden in diesem Programm drei grundlegende Formen von Patenschaft:  die aktivitäts- oder problembezogene Begleitung, die langfristige Patenschaft von Kindern und Jugendlichen und die Vormundschaften.

Was ist Begleitung?

• Begleitung ist die einmalige oder regelmäßige Realisierung von Aktivitäten zur Orientierung und Integration von Asylsuchenden verschiedener Altersstufen.

• Begleitung kann individuell sein, aber auch für kleine Gruppen oder Familien angeboten werden.

• Die Begleiter können entweder bestimmte Angebote abgeben oder von der Koordinationsstelle aus einem Pool vorgeschlagen werden.

• Begleitung ist Unterstützung der Asylbewerber durch die Weitergabe von Informationen, durch Treffen zur Klärung von Sachverhalten oder durch gemeinsame kulturelle, sportliche oder soziale Aktivitäten.

• Die konkrete Unterstützung kann verschiedene Formen annehmen. Denkbar sind:
     o Alltagsbegleitung (z.B. Einkaufshilfe), o Kultur- und Stadtvorstellung (z.B. Stadtbesichtigungen),
     o Lebenspraktische Unterstützung bei Bezug eigenen Wohnraums (z.B. Wohnungsbesichtigung),
     o Eingliederung in den Arbeitsprozeß (in Kooperation mit dem Arbeitskreis Arbeit)
     o Unterstützung beim Spracherwerb (z.B. in Form regelmäßiger Treffen zum Erlernen und Anwenden
        der deutschen Sprache) oder o Suche nach passenden Vereinen für sportliche, musische oder
        sonstige Aktivitäten.

Was ist eine Patenschaft von Kindern und Jugendlichen?

• Es geht hier um regelmäßige „1 zu 1“-Begegnungen zwischen einem Minderjährigen und einem Erwachsenen.

• Der Pate/ die Patin arbeitet ehrenamtlich.

• Die Patenschaft wird von beiden Seiten freiwillig eingegangen.

• Patenschaften werden betreut; das betreuende Personal als „KoordinatorInnen“ ist Teil einer vom Arbeitskreis Patenschaften zu bestimmenden Arbeitsgruppe oder Koordinationsstelle.

PatenschaftskoordinatorInnen / Koordinationsstelle?

• Sie sind zuständig für Vorbereitung, Schulung und Begleitung der PatInnen.

• Sie sind AnsprechpartnerIn für alle Beteiligte und klären alle Fragen rund um die Patenschaft.

Was machen Paten/Patinnen?

• Die ehrenamtlichen PatInnen gehen eine Beziehung ein.

• Sie schenken ihre Zeit (mindestens 6 Monate, je nach Ansatz auch längerfristig).

• Ihre Hauptmotive sind: Unterstützung eines Kindes, Spaß, Austausch, interkulturelle Erfahrung. • Sie werden vorbereitet und betreut, sind jedoch keine (sozialpädagogischen) Fachkräfte.

• Die gemeinsam verbrachte Freizeit orientiert sich an Interessen der Patenkinder und PatInnen.

• Die PatInnen geben den Flüchtlingen Hilfe zur Selbsthilfe, d. h. Hilfestellung soll da gegeben werden, wo sie nötig ist und immer darauf zielen, dass die Flüchtlinge ihre Angelegenheiten selbständig regeln.

Wer kann Pate/Patin werden?

• PatInnen sind volljährig und verfügen über Sozialkompetenz.

• Sie sind zu einem herzlichen, gleichberechtigten und offenen Umgang mit Anderen fähig.

• Sie bringen die Bereitschaft mit, selbst zu lernen und sich auf kulturelle Unterschiede einzulassen. Sie wahren die persönlichen Grenzen anderer.

• Paten sind bereit und willens, fremden Menschen, die sich in einer schwierigen Lebensphase befinden, kulturvermittelnd und helfend zur Seite zu stehen und sie nach Bedarf und eigenem Vermögen zu begleiten und zu unterstützen.

Was ist eine Vormundschaft?

• Eine Vormundschaft ist eine spezielle Form der Patenschaft mit gesetzlich geregelter Fürsorge der Jugendlichen.

• Der Pate als Vormund übernimmt Verantwortung in allen wichtigen Lebensbereichen der Asylbewerber, wie Asylverfahren, Ausbildung etc.

Was können Paten/Patinnen nicht leisten?

• Sie sind kein Bestandteil des staatlichen Hilfesystems.

• Sie sind keine bezahlte Fachkraft.

• Sie sind kein Angebot im Rahmen der staatlichen (kommunalen) „Hilfe zur Erziehung“ – Leistung.

Weitere Ansprechpartner / Nützliche Links

münchnermentoren e.V.
Ein Zusammenschluss Münchner Bürger, die ehrenamtlich als Vormünder, Paten oder Pflegefamilien Verantwortung für junge Flüchtlinge übernommen haben bzw. übernehmen möchten.Hier finden sich interessante Infos und das Konzept der Münchner Mentoren zum Download.
Mehr Infos  finden Sie auf der Homepage   www.muenchner-mentoren.de

Netzwerk Familienpaten Bayern
c/o Deutscher Kinderschutzbund, Bayern e.V., Chr. Strohmeier,  
Kontakt:  Tel. 089/ 92 00 89-101, strohmeier@kinderschutzbund-bayern.de
http://www.familienpaten-bayern.de

Netzwerk Schülerpaten München
Ansprechpartner Michele Rotter, 
Kontakt: Tel. 089/ 5998 90 87 - 3,  michele.rotter@foebe-muenchen.de
www.muenchner-schuelerpaten.de

Patenschaften aktiv e.V.
Dr. Randolf Gränzer,
Kontakt: Tel.  089/ 420 951 6070,  info@patenschaften-aktiv.de
,www.patenschaften-aktiv.de

Bundesservicestelle „Aktion zusammen wachsen”
Kostenfreie Rufnummer: 0800 4402005 FREE (Montag – Freitag 7:30 – 16:00 Uhr),
www.aktion-zusammen-wachsen.de

Netzwerk Berliner Kinderpatenschaften e.V.
Kirchstraße 2, 10557 Berlin, 
Kontakt: Tel.: 030 22 06 35 26, Mobil: 0172 599 43 48,  info@kipa-berlin.de
www.kipa-berlin.de
www.facebook.com/NetzwerkBerlinerKinderpatenschaften

Netzwerk Flüchtlingsforschung
http://fluechtlingsforschung.net/blog/

Wichtige Informationen für Interessenten

Wir suchen aktuell u.a. ehrenamtliche Paten für:
- Hausaufgabenbetreueung
- Nachhilfe

Wenn Sie Interesse an einer ehrenamtlichen Patenschaft haben
oder als Einrichtung, Betreuer oder Vormund Bedarf an Unterstützung haben,
schicken Sie uns bitte ein kurzes Email. Wir melden uns bei Ihnen.


Kontakt Arbeitskreis Paten & Mentoren

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